26
In dieser Zeit vollstndige Durchfhrung der Demo-frotie, durch Aufhebung der Unterschiede der 4 Klassen; alle Staatsmter allen Brgern ohne Unterschied zu-gnglich und meist durch das Los besetzt; die Oberaus-ficht des Areopags abgeschafft; fr den Besuch der Volks-Versammlung wird eine Besoldung eingefhrt, ebenso fr die Mitglieder des Rats und sr die Richter. Spter artet die Demokratie vielfach in Ochlokratie (Pbelherr-schaft) aus. Gleichzeitig groartige Blte der Kunst in Athen. Perikles verwendet die Tribute der Bundes-genoffen teilweise zur Verschnerung Athens: Der Parthenon^) (Tempel der Athene) und das Erechtheion auf der Akroplis, deren Eingang die Propylen bil-beten. (Phidias^), berhmter Bildhauer.) Das Odeum, fr die musikalischen Ausfhrungen an den Panathenen. Das Thefeum prchtiger Tempel des Thefeus. Neben Baukunst und Bildhauerei blht auch die Poesie. (Die Tragbienbichtcr schylus, Sophokles und Euripibes; der Lustspieldichter Aristophnes. In Theben < Pinbar, der Dichter von Siegesliedern fr die Sieger in den Nationalspielen.)
464 455 Dritter mcssemscher Krieg.
Als Sparta durch ein Erdbeben verwstet und in Schrecken gesetzt war, erhoben sich die messenischen Heloten und be-setzten Jthome, welches die Spartaner vergeblich belagerten. Athen sandte Hilfe3), welche jeboch auf beleidigende Weise zurckgeschickt wurde. Nach langem Kampfe mu-ten sich die Messenier ergeben und erhielten freien Ab-zug (455). Sie fanden durch die Athener Aufnahme in Naupaktus4).
(461) Die beleidigten Athener schlieen mit Arges und Megara ein Bndnis gegen Sparta. Simon verbannt.
(458) Athen fhrt Krieg gegen Korinth, Epidaurus, Agina. Zuerst kndigte Korinth, wegen Megaras Besetzung, Athen den Krieg an. Letzteres siegte in zwei Seeschlachten, Myronides vertrieb die Korinther aus Attika, Leo-k rt es belagerte gina.
457 Agina erobert. Schlacht bei Tmmgra.
Die Spartaner hatten Doris gegen Phocis untersttzt.
*) In ihm befand sich auch die Statue der Schutzgttin Athene aus Elfenbein und Gold.
2) Sein Hauptwerk war die 40 Fu hohe sitzende Statue des Zeus zu Olhmpia.
8) Hierzu hatte namentlich Cimon geraten, der Lakonenfreund". *) Diese hatten es kurz zuvor den ozolischen Lokrern abgenommen.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T31: [Athen Athener Spartaner Flotte Perser Stadt Sparta Krieg Schlacht Griechenland], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Iv
wähl die sichersten und neuesten Nachrichten daraus ge-
nommen habe, wie dies jeder mit der geographischen
Literatur Vertraute bei näherer Untersuchung finden
wird...
Übrigens habe ich bei Ausarbeitung meines Buchs
die Horazische Vorschrift, das Nützliche mit dem An-
genehmen zu verbinden *), stets vor Augen gehabt.
Und daß mir dies nicht mißlungen sey, glaube ich aus
den Rezensionen meines Buchs in verschiedenen wissen-
schaftlichen Zeitschriften schließen zu dürfen, welche sich
dahin aussprechen, daß es einen großen Reichthum von
zweckmäßig ausgewählten Materialien dem Lehrer dar-
biete, um seinen Unterricht sowohl belehrend als unter-
haltend zu machen, und daß es in dieser Hinsicht als
ein unentbehrliches Hülfsbuch anzusehen sey. Darf ich
mir also schmeicheln, hierdurch einen, wenn auch nur
kleinen Beitrag zur Bildung der Jugend geliefert zu
haben, so ist mir dies der süßeste Lohn meiner Arbeit,
und ich werde mich ungemein freuen, wenn das Publi-
kum auch ferner seinen mir höchst schätzbaren Beifall
diesem Buche schenkt.
Bendeleben, im Dezember 1838.
Der Verfasser.
Berghaus und Hoffmann und deren Fortsetzung: Annalen der Erd-
Völker- und Staatenkunde, Berlin 1830—1838. — Ausland, eilf
Jahrgänge, Stultgart von 1828 — 1838. — Friedenberg, Journal
für die neuesten Land- und Seereisen, neue Folge, 1837 und 1838,
Berlin. — Lewald, Atlas zur Kunde fremder Erdtheile, Stuttgart,
1836 — 1838 und m'ele andere Schriften, die alle anzuführen, zu
weitläustkg seyn würde. . -
*) Orune tulit punctum, qui miscuit utile dulci,
Lectorem delectando pariterque monendo.
(Horatius, epistola ad Pisones. Veis. 343 Ui1ö 344)»
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
372
Italien.
und fast jede Provinz hat ihren eigenen Dialekt, wovon mehrere widrig
und hart sind. Die Hauptmundarten sind die Toscanische, Römische,
Neapolitanische, Calabresische, Sicilianische, Corsische, Sardische, Ge-
nuesische, Piemontesische, Mailandische, Bergamaskische, Bolognesische,
Venezianische, Paduanische und Lombardische. Unter allen diesen
Mundarten wird der Toscanischen als Schriftsprache der Vorzug
gegeben, obgleich die Römische zarter ist. Die Toscanische wird
als das reinste Italienisch betrachtet, und von den niedern Klassen
in Toscana fast eben so unverfälscht als von den höheren gespro-
chen, was man in keinem andern Theile Italiens findet. Die
Italienische Literatur erreichte im 16ten und in der ersten Halste
des 17ten Jahrhunderts ihren höchsten Gipfel und Glanz; seit-
dem aber begann sie wieder zu sinken, und die Literatur der neue-
sten Zeit laßt sich nicht mit der Literatur der benachbarten Länder-
vergleichen. Mailand kann man als den Mittelpunkt der Italie-
nischen Literatur ansehen, und es werden daselbst mehr Bücher
gedruckt, als in dem ganzen übrigen Italien; nach Mailand folgt
in dieser Hinsicht Florenz. Diese beiden Städte bilden überhaupt
jetzt den großen literarischen Markt Italiens.
Sehr reichlich ist der Italiener von der Natur im Be-
zug der Geistesfähigkeiten ausgestattet, und er besitzt in der Re-
gel viel Scharfsinn, Urtheilskraft und Witz, einen lebendigen
Geist, eine starke Einbildungskraft und ein reges Gefühl für
alles Schöne; daher behauptet er in den Werken der schönen
Künste noch immer den Vorrang vor allen Völkern und der
Sinn dafür, besonders für Dichtkunst und Musik, ist in Ita-
lien überall vorherrschend, ja selbst unter den untersten Volks-
klassen trifft man Improvisatoren, d. h. solche Dichter,
die ohne vorhergegangene Vorbereitung oft mehrere hundert nicht
unangenehme Verse machen. Nicht selten zieht ein solcher Impro-
visator in besuchten Straßen und auf öffentlichen Platzen umher,
wo er bei großem Zulaufe, entweder nach den Eingebungen seines
Geistes, oder nach vorgelegten Aufgaben seine lieblichen upd wun-
derbaren Lieder singt. In den geringsten Wirthshäusern ergötzt
sich der gemeine Mann an improvisatorischen Unterhaltungen.
Aber in der wissenschaftlichen Kultur steht der Italiener bedeutend
hinter andern Nationen zurück, wenn auch einzelne Männer in
einzelnen Zweigen Großes geleistet haben. Am meisten geschieht
noch in den mathematischen, physikalischen und medizinischen Wis-
senschaften, die noch immer ausgezeichnete Männer aufzuweisen
haben. Die Toskaner sind als die gebildetsten Italiener zu be-
trachten. An öffentlichen lmd- Pvivatanstalten zur Beförderung
der Künste und Wissenschaften fehlt es in Italien nicht. Der ei-
gentlichen Universitäten zählt man in Italien sehr viele, als: zu
Turin, Genua, Eagliari, Sassari, Parma, Modena, Pavia, Pa-
dua, Lucca, Florenz, Siena, Pisa, Rom, Perugia, Bologna,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]